Dr. Irina Scherbakowa am Campus Benediktbeuern: Russlands unbequemes Gewissen - Zukunft Memorial
Uhr
Dr. Irina Scherbakowa, Mitbegründerin der Menschenrechtsorganisation MEMORIAL, kommt im Januar wieder auf den Campus Benediktbeuern. Annette Eberle, Professorin für Pädagogik in der Sozialen Arbeit am Campus Benediktbeuern, freut sich auf den Besuch: „Wir haben seit vielen Jahren intensiven Kontakt miteinander und ich bin sehr glücklich darüber, dass Irina Scherbakowa wieder zu uns kommt, um über die Zukunft dieser Menschenrechtsorganisation zu berichten.“
Gemeinsam mit Prof. Dr. Susanne Nothhafft ist es ihr gelungen, Dr. Scherbakowa für einen Workshop mit Studierenden der KSH zum Thema „Zukunft Memorial – Bildung für die Zukunft demokratischer Gesellschaften“ zu gewinnen. Den beiden Professorinnen liegt das Thema am Herzen, schließlich beschäftigen sie sich seit langem mit Erinnerungskultur und Menschenrechtsverletzungen aus historischer und völkerrechtlicher Perspektive. In dem Seminar beschäftigen sich die Studierenden mit der Ausstellung „Zukunft Memorial“, die im Sommersemester an beiden Hochschulstandorten in Benediktbeuern und München präsentiert werden soll. Ein Schwerpunkt liegt auf der Frage, was in Kriegszeiten eine an den Menschenrechten orientierten Bildung und Soziale Arbeit ausrichten kann. Auftakt des Seminars ist die öffentliche Veranstaltung am Campus Benediktbeuern am 23. Januar zu „Russlands unbequemes Gewissen. Zukunft Memorial“, die auch für die Öffentlichkeit zugänglich ist und zu der KSH-Präsidentin Prof. Dr. Birgit Schaufler ein Grußwort sprechen wird.
Irina Scherbakowa ist seit Jahren Gast an der Hochschule - jedes Mal war ihr Besuch ein großer Erfolg und hat vor allem jüngere Menschen beeindruckt, die auf diese Weise eindrücklich schwierige Geschichte aus erster Hand erfahren konnten. Scherbakowa, 1949 als Tochter jüdischer Eltern in Moskau geboren, ist vor allem die Aufarbeitung von Gräueltagen des Stalinregimes nicht nur als Historikerin ein großes Anliegen. So gründete sie mit anderen Menschenrechtsaktivistinnen und -aktivisten 1989 die Menschenrechtsorganisation MEMORIAL. Ursprünglich als reines Archiv-Projekt angelegt, wurde MEMORIAL wie ein Schneeball immer größer und ist mittlerweile ein internationales Netzwerk von Archivarinnen und Historikern mit mehreren hundert Mitgliedern. Diese sammeln, ordnen und dokumentieren nicht nur Millionen an Dokumenten, sondern tragen die Ergebnisse ihrer Arbeit auch nach außen. So gibt es etwa Koffer voller Briefe ebenso wie einzelne Fotografien oder Namenslisten von Friedhöfen. Aus diesem Puzzle formen Dr. Irina Sherbakowa und ihre Mitstreiter ein genaues Bild der vielen Menschenrechtsverletzungen in der ehemaligen Sowjetunion - ein Bild, das nicht unbedingt dieselbe Geschichte wie die aktuelle russische Regierung erzählt. So ist es nicht verwunderlich, dass Irina Scherbakowa seit 2022 in Deutschland im Exil lebt und die Zukunft von MEMORIAL ungewiss ist – zwar wurde die Organisation im Jahr 2022 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet, in Russland aber gleichzeitig liquidiert. Die Begründung: MEMORIAL habe gegen den Verfassungsschutz verstoßen und mit ausländischen Agenten zusammengearbeitet.
Bei ihrem Besuch im Januar auf dem Campus Benediktbeuern im Rahmen der Reihe „KSH im Dialog“ wird Irina Scherbakowa über die aktuellen Aktivitäten von MEMORIAL erzählen und wie es mit der Menschenrechtsorganisation weiter gehen könnte. Eingeladen sind alle Interessierten.
Wann: 23.01.2025, 18.00 Uhr
Wo: Audimax, Campus Benediktbeuern, Don-Bosco-Straße 1
Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Benediktbeuern
Dr. Irina Scherbakowa am Campus Benediktbeuern: Russlands unbequemes Gewissen - Zukunft Memorial
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Dr. Irina Scherbakowa, Mitbegründerin der Menschenrechtsorganisation MEMORIAL, kommt im Januar wieder auf den Campus Benediktbeuern. Annette Eberle, Professorin für Pädagogik in der Sozialen Arbeit am Campus Benediktbeuern, freut sich auf den Besuch: „Wir haben seit vielen Jahren intensiven Kontakt miteinander und ich bin sehr glücklich darüber, dass Irina Scherbakowa wieder zu uns kommt, um über die Zukunft dieser Menschenrechtsorganisation zu berichten.“
Gemeinsam mit Prof. Dr. Susanne Nothhafft ist es ihr gelungen, Dr. Scherbakowa für einen Workshop mit Studierenden der KSH zum Thema „Zukunft Memorial – Bildung für die Zukunft demokratischer Gesellschaften“ zu gewinnen. Den beiden Professorinnen liegt das Thema am Herzen, schließlich beschäftigen sie sich seit langem mit Erinnerungskultur und Menschenrechtsverletzungen aus historischer und völkerrechtlicher Perspektive. In dem Seminar beschäftigen sich die Studierenden mit der Ausstellung „Zukunft Memorial“, die im Sommersemester an beiden Hochschulstandorten in Benediktbeuern und München präsentiert werden soll. Ein Schwerpunkt liegt auf der Frage, was in Kriegszeiten eine an den Menschenrechten orientierten Bildung und Soziale Arbeit ausrichten kann. Auftakt des Seminars ist die öffentliche Veranstaltung am Campus Benediktbeuern am 23. Januar zu „Russlands unbequemes Gewissen. Zukunft Memorial“, die auch für die Öffentlichkeit zugänglich ist und zu der KSH-Präsidentin Prof. Dr. Birgit Schaufler ein Grußwort sprechen wird.
Irina Scherbakowa ist seit Jahren Gast an der Hochschule - jedes Mal war ihr Besuch ein großer Erfolg und hat vor allem jüngere Menschen beeindruckt, die auf diese Weise eindrücklich schwierige Geschichte aus erster Hand erfahren konnten. Scherbakowa, 1949 als Tochter jüdischer Eltern in Moskau geboren, ist vor allem die Aufarbeitung von Gräueltagen des Stalinregimes nicht nur als Historikerin ein großes Anliegen. So gründete sie mit anderen Menschenrechtsaktivistinnen und -aktivisten 1989 die Menschenrechtsorganisation MEMORIAL. Ursprünglich als reines Archiv-Projekt angelegt, wurde MEMORIAL wie ein Schneeball immer größer und ist mittlerweile ein internationales Netzwerk von Archivarinnen und Historikern mit mehreren hundert Mitgliedern. Diese sammeln, ordnen und dokumentieren nicht nur Millionen an Dokumenten, sondern tragen die Ergebnisse ihrer Arbeit auch nach außen. So gibt es etwa Koffer voller Briefe ebenso wie einzelne Fotografien oder Namenslisten von Friedhöfen. Aus diesem Puzzle formen Dr. Irina Sherbakowa und ihre Mitstreiter ein genaues Bild der vielen Menschenrechtsverletzungen in der ehemaligen Sowjetunion - ein Bild, das nicht unbedingt dieselbe Geschichte wie die aktuelle russische Regierung erzählt. So ist es nicht verwunderlich, dass Irina Scherbakowa seit 2022 in Deutschland im Exil lebt und die Zukunft von MEMORIAL ungewiss ist – zwar wurde die Organisation im Jahr 2022 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet, in Russland aber gleichzeitig liquidiert. Die Begründung: MEMORIAL habe gegen den Verfassungsschutz verstoßen und mit ausländischen Agenten zusammengearbeitet.
Bei ihrem Besuch im Januar auf dem Campus Benediktbeuern im Rahmen der Reihe „KSH im Dialog“ wird Irina Scherbakowa über die aktuellen Aktivitäten von MEMORIAL erzählen und wie es mit der Menschenrechtsorganisation weiter gehen könnte. Eingeladen sind alle Interessierten.
Wann: 23.01.2025, 18.00 Uhr
Wo: Audimax, Campus Benediktbeuern, Don-Bosco-Straße 1
Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Benediktbeuern