Analyse zum Fachkräftemangel in bayerischen Kitas
Am Montag, den 24. Juli 2023 fand an der KSH München eine Fachveranstaltung zum Thema Fachkräftemangel in Kitas statt, auf der eine Analyse der amtlichen Daten vorgestellt wurde und die daraus abgeleiteten Empfehlungen. Eingeladen waren Politik, Verbände, die Kita-Praxis und Wissenschaft, um mit den Autorinnen und Autoren zu diskutieren. Bereits nach der Ankündigung der Veranstaltung gab es reges Interesse an der Fachveranstaltung; auch bei Eingeladenen, die leider nicht teilnehmen konnten, sich aber für die einschlägigen Ergebnisse der Studie interessierten.
Die Veranstaltung war mit knapp 50 Personen gut besucht und es entstand eine breite Diskussion um die Ergebnisse und Empfehlungen. Eingangs begrüßte der Vizepräsident für Studium und Lehre Prof. Dr. Andreas Schwarz die Anwesenden, Prof. Dr. Helga Schneider moderierte. Prof. Dr. Tina Friederich stellte die Ergebnisse der Analyse vor, die sich in 3 Teile gliedert: zunächst gibt sie einen Überblick über die Zugangswege in die Kita in Bayern, dann geht es um die quantitativen Ergebnisse zur Zusammensetzung, Rekrutierung und Gewinnung des Kita-Personals, die von Mariana Grgic vom Deutschen Jugendinstitut e.V. erarbeitet worden sind und zuletzt werden die Empfehlungen aufgezeigt.
Die Ergebnisse belegen, dass es viele Zugangswege in bayerische Kitas gibt, zuletzt jedoch vor allem die Weiterbildungen gestärkt wurden, die keine formalen Qualifizierungen darstellen. Damit haben die Absolventinnen und Absolventen keine Möglichkeit, außerhalb von Bayern oder von Kitas tätig zu werden. Zudem sind diese Weiterbildungen deutlich kürzer als reguläre Qualifizierungen. Weiterhin wurde deutlich, dass Bayern in den vergangenen Jahren im Ausbau von Kindertageseinrichtungen und in der Gewinnung von Personal viel geleistet hat – es handelt sich um einen Personalzuwachs um 146 %! Allerdings ist Bayern auch auf einem sehr niedrigen Niveau gestartet, hat aber dennoch das höchste Wachstum zu verzeichnen. Auch beim Einsatz von Verwaltungspersonal ist Bayern spitze, hat es doch mit 2 % am Gesamtpersonal die meisten solcher Kräfte bundesweit. Dagegen sieht es bei der Fachkraftquote weniger gut aus: Bayern hat bundesweit die schlechteste Fachkraftquote und es ist im Gegensatz zu anderen Bundesländern nicht gelungen, diese im Zuge des Ausbaus zu verbessern. Gerade Nordrhein-Westfalen konnte eine Steigerung verzeichnen, indem pädagogische Ergänzungskräfte zu Fachkräften weiter qualifiziert wurden. Darüber hinaus wurde deutlich, dass auch Bayern die Quantität der Qualifizierungswege deutlich ausgebaut hat, der Ausbau aber im Vergleich zu anderen Bundesländern geringer ausfällt. Auch gibt es in Bayern z. B. keine berufsbegleitende Teilzeitausbildung zur Erzieherin oder zum Erzieher (in Bayern gibt es nur eine Abendausbildung zur Erzieherin/ zum Erzieher und einen Ausbildungsgang für Eltern), die z. B. in Hamburg (auch niedrige Fachkraftquote) 36 % der Auszubildenden absolvieren (BY: 4 %).
Diese und weitere Befunde waren Grundlage für die Entwicklung von Empfehlungen. Es wurden 10 Empfehlungen entwickelt, die Potentiale der Fachkräftegewinnung aufzeigen. Ausgewählte Empfehlungen wurden bereits nach dem bayerischen Kita-Gipfel aufgegriffen, es bleiben jedoch noch einige unentdeckte Themen, wie z. B. die Entwicklung und Etablierung einer Teilzeitausbildung und die Schaffung von Anschlussqualifizierungen nach Weiterbildungen z. B. von der pädagogischen Fachkraft in der Kita zur Erzieherin/ zum Erzieher. Darüber hinaus sind auch hochqualifizierte Fachkräfte wie SozialpädagogInnen, KindheitspädagogInnen und HeilpädagogInnen zukünftig stärker in der Personalgewinnung zu berücksichtigen, gerade wenn die Qualifizierung zunehmend durch Weiterbildung ersetzt wird.
> Hier finden Sie die Studie und ihre Empfehlungen als PDF-Datei
Hochschule
Analyse zum Fachkräftemangel in bayerischen Kitas
Am Montag, den 24. Juli 2023 fand an der KSH München eine Fachveranstaltung zum Thema Fachkräftemangel in Kitas statt, auf der eine Analyse der amtlichen Daten vorgestellt wurde und die daraus abgeleiteten Empfehlungen. Eingeladen waren Politik, Verbände, die Kita-Praxis und Wissenschaft, um mit den Autorinnen und Autoren zu diskutieren. Bereits nach der Ankündigung der Veranstaltung gab es reges Interesse an der Fachveranstaltung; auch bei Eingeladenen, die leider nicht teilnehmen konnten, sich aber für die einschlägigen Ergebnisse der Studie interessierten.
Die Veranstaltung war mit knapp 50 Personen gut besucht und es entstand eine breite Diskussion um die Ergebnisse und Empfehlungen. Eingangs begrüßte der Vizepräsident für Studium und Lehre Prof. Dr. Andreas Schwarz die Anwesenden, Prof. Dr. Helga Schneider moderierte. Prof. Dr. Tina Friederich stellte die Ergebnisse der Analyse vor, die sich in 3 Teile gliedert: zunächst gibt sie einen Überblick über die Zugangswege in die Kita in Bayern, dann geht es um die quantitativen Ergebnisse zur Zusammensetzung, Rekrutierung und Gewinnung des Kita-Personals, die von Mariana Grgic vom Deutschen Jugendinstitut e.V. erarbeitet worden sind und zuletzt werden die Empfehlungen aufgezeigt.
Die Ergebnisse belegen, dass es viele Zugangswege in bayerische Kitas gibt, zuletzt jedoch vor allem die Weiterbildungen gestärkt wurden, die keine formalen Qualifizierungen darstellen. Damit haben die Absolventinnen und Absolventen keine Möglichkeit, außerhalb von Bayern oder von Kitas tätig zu werden. Zudem sind diese Weiterbildungen deutlich kürzer als reguläre Qualifizierungen. Weiterhin wurde deutlich, dass Bayern in den vergangenen Jahren im Ausbau von Kindertageseinrichtungen und in der Gewinnung von Personal viel geleistet hat – es handelt sich um einen Personalzuwachs um 146 %! Allerdings ist Bayern auch auf einem sehr niedrigen Niveau gestartet, hat aber dennoch das höchste Wachstum zu verzeichnen. Auch beim Einsatz von Verwaltungspersonal ist Bayern spitze, hat es doch mit 2 % am Gesamtpersonal die meisten solcher Kräfte bundesweit. Dagegen sieht es bei der Fachkraftquote weniger gut aus: Bayern hat bundesweit die schlechteste Fachkraftquote und es ist im Gegensatz zu anderen Bundesländern nicht gelungen, diese im Zuge des Ausbaus zu verbessern. Gerade Nordrhein-Westfalen konnte eine Steigerung verzeichnen, indem pädagogische Ergänzungskräfte zu Fachkräften weiter qualifiziert wurden. Darüber hinaus wurde deutlich, dass auch Bayern die Quantität der Qualifizierungswege deutlich ausgebaut hat, der Ausbau aber im Vergleich zu anderen Bundesländern geringer ausfällt. Auch gibt es in Bayern z. B. keine berufsbegleitende Teilzeitausbildung zur Erzieherin oder zum Erzieher (in Bayern gibt es nur eine Abendausbildung zur Erzieherin/ zum Erzieher und einen Ausbildungsgang für Eltern), die z. B. in Hamburg (auch niedrige Fachkraftquote) 36 % der Auszubildenden absolvieren (BY: 4 %).
Diese und weitere Befunde waren Grundlage für die Entwicklung von Empfehlungen. Es wurden 10 Empfehlungen entwickelt, die Potentiale der Fachkräftegewinnung aufzeigen. Ausgewählte Empfehlungen wurden bereits nach dem bayerischen Kita-Gipfel aufgegriffen, es bleiben jedoch noch einige unentdeckte Themen, wie z. B. die Entwicklung und Etablierung einer Teilzeitausbildung und die Schaffung von Anschlussqualifizierungen nach Weiterbildungen z. B. von der pädagogischen Fachkraft in der Kita zur Erzieherin/ zum Erzieher. Darüber hinaus sind auch hochqualifizierte Fachkräfte wie SozialpädagogInnen, KindheitspädagogInnen und HeilpädagogInnen zukünftig stärker in der Personalgewinnung zu berücksichtigen, gerade wenn die Qualifizierung zunehmend durch Weiterbildung ersetzt wird.
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