Pädagogische Fachkräfte aus dem Ausland: BEFAS feiert sein 10jähriges Jubiläum
Ein „großartiges Programm“, ein „Erfolgsmodell für alle Beteiligten“: Am vergangenen Mittwoch (27. September) feierte BEFAS sein 10jähriges Jubiläum am Campus München. In den Grußworten, die zu diesem erfreulichen und feierlichen Anlass gehalten wurden, wurde durchweg positive Bilanz für das Programm gezogen, das im letzten Jahrzehnt maßgeblich dazu beigetragen hat, Personen mit einem ausländischen und pädagogischen Studienabschluss für den bayerischen Arbeitsmarkt zu qualifizieren. BEFAS ist demnach eine akademische Anpassungsmaßnahme, die zur staatlichen Anerkennung als Kindheitspädagogin oder Kindheitspädagoge führt. In den vergangenen 10 Jahren seit der Einführung von BEFAS (im Wintersemester 2013/14) ist es so gelungen, 152 Fachkräfte zu qualifizieren, die – aufgrund ihres ausländischen Bildungsabschlusses – bis dato lediglich als pädagogische Ergänzungskraft oder gar als pädagogische Hilfskraft in die Arbeitswelt hätten einmünden können.
Hochschulpräsidentin Prof. Dr. Birgit Schaufler plädierte in ihrer Begrüßung dafür, an diesem Programm festzuhalten und es, gerade auch vor dem Hintergrund des akuten Fachkräftemangels im kindheitspädagogischen Bereich, weiter auszubauen, um diese „kostbare Ressource“ in der Akquirierung von Fachkräften besser auszuschöpfen. BEFAS wurde initial von der Landeshauptstadt München ins Leben gerufen, um gegen den Fachkräftemangel in der Großregion München vorzugehen. Die Landeshauptstadt suchte sich dafür die KSH München als akademischen Partner und gewährleistete in den ersten Jahren alleinig die finanzielle Unterstützung. Die Präsidentin sprach in ihrer Rede deswegen auch von einem „Wagnis“ und einem „unruhigen Weg“, weil die Finanzierung immer nur auf Projektbasis gesichert werden konnte. Heute – mit dem Einstieg des Sozialministeriums – stehen die Vorzeichen anders. „Wir können und sollten nun über eine größere Reichweite, etwa den Aufbau eines KSH-Studienzentrums für BEFAS außerhalb von München, nachdenken.“
Das Grußwort der 3. Bürgermeisterin der Landeshauptstadt München, Verena Dietl, zeigte auch nochmal deutlich auf, wie wichtig es im sozialen Bereich ist, Fachkräfte zu rekrutieren, die gebürtig nicht aus Deutschland stammen. „Wir setzen uns mit dieser Notlage schon seit vielen Jahren auseinander und initiieren verschiedene Maßnahmen, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.“ BEFAS ist einer der Bausteine, neben Quereinstiegsprogrammen oder auch gezielten Recruitingkampagnen im Ausland. „Die Anerkennung einer akademischen Ausbildung im pädagogischen Bereich in Deutschland ist oft leider gar nicht so leicht.“ Umso mehr freute sich die Bürgermeisterin über die hohe Erfolgsquote von BEFAS und darüber, dass es so in den vergangenen Jahren gelungen sei, rund 20 Absolventinnen und Absolventen pro Jahr für die professionelle Kinderbetreuung zu gewinnen. Im Anschluss an ihre Rede bedankte sich Verena Dietl für das hohe Engagement, die Leidenschaft und das Durchhaltevermögen aller Personen, die an der Einführung und Weiterführung des Programms beteiligt waren. Gerhard Mayer, Leiter des Amtes für Wohnen und Migration der Landeshauptstadt München, zeigte sich nicht weniger dankbar für die 10 Jahre BEFAS und den „tollen Erfolg“. Er stellte in seiner Rede heraus, wie schwierig sich Anerkennungsverfahren in Deutschland und in Bayern noch immer gestalten und wie wichtig es aber dennoch sei, diese „mitgebrachte hohe Qualifikation“ ausländischer Fachkräfte für den hiesigen Arbeitsmarkt zu mobilisieren. BEFAS, sagte er, schließe eine Lücke in der Anerkennung akademischer Berufsausbildungen, zudem profitiere Bayern von der kulturellen Vielfalt, die BEFAS-Absolventinnen und Absolventen mitbringen. Es freute ihn auch besonders, dass BEFAS dazu beitrage, dass ausländische Fachkräfte nicht länger unter ihrer Qualifikation arbeiten müssten. Zum Abschluss seiner Rede würdigte er die Leidenschaft, aber auch die herausragende Expertise und hohe Professionalität der KSH bei der Durchführung des BEFAS-Programms.
Prof. Dr. Tina Friederich, die das Programm nun seit mehreren Jahren an der KSH leitet, gab den Festakt-Gästen dann einen weitreichenden Rückblick, einen Einblick und auch einen Ausblick auf BEFAS. Deutlich wurde dabei: Das Programm erreicht seit vielen Jahren das gesetzte Ziel, Fachkräfte aus dem Ausland für deutsche/bayerische Kindertageseinrichtungen auszubilden. In einer Umfrage, die von ihr und ihrer wissenschaftlichen Mitarbeiterin Bettina Gisdakis noch vor dem Jubiläum initiiert wurde, bildet sich ab, in welchen Bereichen BEFAS-Absolventinnen und Absolventen einmünden: nicht selten übernehmen sie leitende Funktionen, arbeiten als anerkannte Fachkraft in Kindertageseinrichtungen oder sogar in Fachakademien, um ihr einschlägiges Wissen an andere zu vermitteln. „BEFAS ist eine extrem große Bereicherung“, sagte sie und hob hervor, dass seit Einführung das Interesse an einer Teilnahme „ungebrochen hoch“ sei. Durch die digitalen Anteile, die das Studium mittlerweile aufweist, zeichnet sich sogar ein Anstieg in der Nachfrage ab. „Wir können bei BEFAS guten Gewissens von einem stabilen Angebot sprechen und werden als Hochschule auch alles dafür tun, dass es so bleibt.“ Die Professorin freut sich aufrichtig darüber, dass die Finanzierung nun zur Hälfte auch durch das Sozialministerium für Familie, Arbeit und Soziales gewährleistet wird. „Neben der Landeshauptstadt München haben wir nun einen weiteren wichtigen Partner und Befürworter gewonnen, der uns ermöglicht, über eine regionale Ausdehnung des Programms nachzudenken.“ Im Schulterschluss mit der Präsidentin wünscht sich Prof. Dr. Tina Friederich die Verstetigung und Fortsetzung dieses „wichtigen Mosaikbausteins im Umgang mit dem Fachkräftemangel“.
Das Programm des Festakts wurde abgerundet durch einen Portraitfilm, der für BEFAS im Vorfeld des Jubiläums gedreht und nun sehr zeitnah über die KSH-Website abrufbar sein wird. Prof. Dr. Helga Schneider, Studiengangsleitung Kindheitspädagogik (B.A.), moderierte im Abschluss der Veranstaltung ein Podium mit Absolventinnen und einem Absolventen von BEFAS und im Podiumsverlauf zeigte sich nochmals deutlich, was BEFAS zudem ist: eine Möglichkeit für pädagogische Fachkräfte, die nicht in Deutschland studiert haben, ihre Würde nicht zu verlieren, indem sie zwangsläufig als Ergänzungskraft eingestellt werden – und nicht als das, was sie sind: akademisch ausgebildet und hoch qualifiziert.
Hochschule
Pädagogische Fachkräfte aus dem Ausland: BEFAS feiert sein 10jähriges Jubiläum
Ein „großartiges Programm“, ein „Erfolgsmodell für alle Beteiligten“: Am vergangenen Mittwoch (27. September) feierte BEFAS sein 10jähriges Jubiläum am Campus München. In den Grußworten, die zu diesem erfreulichen und feierlichen Anlass gehalten wurden, wurde durchweg positive Bilanz für das Programm gezogen, das im letzten Jahrzehnt maßgeblich dazu beigetragen hat, Personen mit einem ausländischen und pädagogischen Studienabschluss für den bayerischen Arbeitsmarkt zu qualifizieren. BEFAS ist demnach eine akademische Anpassungsmaßnahme, die zur staatlichen Anerkennung als Kindheitspädagogin oder Kindheitspädagoge führt. In den vergangenen 10 Jahren seit der Einführung von BEFAS (im Wintersemester 2013/14) ist es so gelungen, 152 Fachkräfte zu qualifizieren, die – aufgrund ihres ausländischen Bildungsabschlusses – bis dato lediglich als pädagogische Ergänzungskraft oder gar als pädagogische Hilfskraft in die Arbeitswelt hätten einmünden können.
Hochschulpräsidentin Prof. Dr. Birgit Schaufler plädierte in ihrer Begrüßung dafür, an diesem Programm festzuhalten und es, gerade auch vor dem Hintergrund des akuten Fachkräftemangels im kindheitspädagogischen Bereich, weiter auszubauen, um diese „kostbare Ressource“ in der Akquirierung von Fachkräften besser auszuschöpfen. BEFAS wurde initial von der Landeshauptstadt München ins Leben gerufen, um gegen den Fachkräftemangel in der Großregion München vorzugehen. Die Landeshauptstadt suchte sich dafür die KSH München als akademischen Partner und gewährleistete in den ersten Jahren alleinig die finanzielle Unterstützung. Die Präsidentin sprach in ihrer Rede deswegen auch von einem „Wagnis“ und einem „unruhigen Weg“, weil die Finanzierung immer nur auf Projektbasis gesichert werden konnte. Heute – mit dem Einstieg des Sozialministeriums – stehen die Vorzeichen anders. „Wir können und sollten nun über eine größere Reichweite, etwa den Aufbau eines KSH-Studienzentrums für BEFAS außerhalb von München, nachdenken.“
Das Grußwort der 3. Bürgermeisterin der Landeshauptstadt München, Verena Dietl, zeigte auch nochmal deutlich auf, wie wichtig es im sozialen Bereich ist, Fachkräfte zu rekrutieren, die gebürtig nicht aus Deutschland stammen. „Wir setzen uns mit dieser Notlage schon seit vielen Jahren auseinander und initiieren verschiedene Maßnahmen, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.“ BEFAS ist einer der Bausteine, neben Quereinstiegsprogrammen oder auch gezielten Recruitingkampagnen im Ausland. „Die Anerkennung einer akademischen Ausbildung im pädagogischen Bereich in Deutschland ist oft leider gar nicht so leicht.“ Umso mehr freute sich die Bürgermeisterin über die hohe Erfolgsquote von BEFAS und darüber, dass es so in den vergangenen Jahren gelungen sei, rund 20 Absolventinnen und Absolventen pro Jahr für die professionelle Kinderbetreuung zu gewinnen. Im Anschluss an ihre Rede bedankte sich Verena Dietl für das hohe Engagement, die Leidenschaft und das Durchhaltevermögen aller Personen, die an der Einführung und Weiterführung des Programms beteiligt waren. Gerhard Mayer, Leiter des Amtes für Wohnen und Migration der Landeshauptstadt München, zeigte sich nicht weniger dankbar für die 10 Jahre BEFAS und den „tollen Erfolg“. Er stellte in seiner Rede heraus, wie schwierig sich Anerkennungsverfahren in Deutschland und in Bayern noch immer gestalten und wie wichtig es aber dennoch sei, diese „mitgebrachte hohe Qualifikation“ ausländischer Fachkräfte für den hiesigen Arbeitsmarkt zu mobilisieren. BEFAS, sagte er, schließe eine Lücke in der Anerkennung akademischer Berufsausbildungen, zudem profitiere Bayern von der kulturellen Vielfalt, die BEFAS-Absolventinnen und Absolventen mitbringen. Es freute ihn auch besonders, dass BEFAS dazu beitrage, dass ausländische Fachkräfte nicht länger unter ihrer Qualifikation arbeiten müssten. Zum Abschluss seiner Rede würdigte er die Leidenschaft, aber auch die herausragende Expertise und hohe Professionalität der KSH bei der Durchführung des BEFAS-Programms.
Prof. Dr. Tina Friederich, die das Programm nun seit mehreren Jahren an der KSH leitet, gab den Festakt-Gästen dann einen weitreichenden Rückblick, einen Einblick und auch einen Ausblick auf BEFAS. Deutlich wurde dabei: Das Programm erreicht seit vielen Jahren das gesetzte Ziel, Fachkräfte aus dem Ausland für deutsche/bayerische Kindertageseinrichtungen auszubilden. In einer Umfrage, die von ihr und ihrer wissenschaftlichen Mitarbeiterin Bettina Gisdakis noch vor dem Jubiläum initiiert wurde, bildet sich ab, in welchen Bereichen BEFAS-Absolventinnen und Absolventen einmünden: nicht selten übernehmen sie leitende Funktionen, arbeiten als anerkannte Fachkraft in Kindertageseinrichtungen oder sogar in Fachakademien, um ihr einschlägiges Wissen an andere zu vermitteln. „BEFAS ist eine extrem große Bereicherung“, sagte sie und hob hervor, dass seit Einführung das Interesse an einer Teilnahme „ungebrochen hoch“ sei. Durch die digitalen Anteile, die das Studium mittlerweile aufweist, zeichnet sich sogar ein Anstieg in der Nachfrage ab. „Wir können bei BEFAS guten Gewissens von einem stabilen Angebot sprechen und werden als Hochschule auch alles dafür tun, dass es so bleibt.“ Die Professorin freut sich aufrichtig darüber, dass die Finanzierung nun zur Hälfte auch durch das Sozialministerium für Familie, Arbeit und Soziales gewährleistet wird. „Neben der Landeshauptstadt München haben wir nun einen weiteren wichtigen Partner und Befürworter gewonnen, der uns ermöglicht, über eine regionale Ausdehnung des Programms nachzudenken.“ Im Schulterschluss mit der Präsidentin wünscht sich Prof. Dr. Tina Friederich die Verstetigung und Fortsetzung dieses „wichtigen Mosaikbausteins im Umgang mit dem Fachkräftemangel“.
Das Programm des Festakts wurde abgerundet durch einen Portraitfilm, der für BEFAS im Vorfeld des Jubiläums gedreht und nun sehr zeitnah über die KSH-Website abrufbar sein wird. Prof. Dr. Helga Schneider, Studiengangsleitung Kindheitspädagogik (B.A.), moderierte im Abschluss der Veranstaltung ein Podium mit Absolventinnen und einem Absolventen von BEFAS und im Podiumsverlauf zeigte sich nochmals deutlich, was BEFAS zudem ist: eine Möglichkeit für pädagogische Fachkräfte, die nicht in Deutschland studiert haben, ihre Würde nicht zu verlieren, indem sie zwangsläufig als Ergänzungskraft eingestellt werden – und nicht als das, was sie sind: akademisch ausgebildet und hoch qualifiziert.
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